»Akku-Lade­stelle in Heide (Hol­stein)

Zum Jah­res­ende 1957 mel­dete „JW“ in den Ham­bur­ger Blät­tern, dass spä­tes­tens zum Som­mer­fahr­plan 1958 die neue Lade­sta­tion für die ETA 150 in Heide fer­tig sein soll.

Sein Fazit: Wahr­schein­lich wird es kei­nen Dampf­be­trieb mehr zwi­schen Heide und Büsum einer­seits und Heide und Neu­müns­ter ande­rer­seits geben.

ETA-Ver­kehr in Schleswig-Holstein

Bis­her ver­öf­fent­lichte Beiträge
»ETA 150 – befah­rene Stre­cken in Schleswig-Holstein
»ETA 150 – Umlauf­plan des Bw Neu­müns­ter (Mo-Fr)
»Pt 1408/1411 Neumünster—Heide (Hol­stein)
»Pt 1412 und Pt 1416 Neumünster—Heide (Hol­stein) mit ETA 150 und G-Wagen
»Die Lade­stel­len für ETA
»Akku-Lade­stelle in Heide (Hol­stein)
»ETA 150-Bedarf in Schleswig-Holstein
»E 2281 Büsum—Neustadt / E 2282 Eutin—Büsum

Baureihe ETA 150, Büsum, Heide (Holstein), Neumünster

Kommentar

  • In der Tat: Seit dem Früh­jahr 1958 ver­fügte der Bahn­hof Heide / Hol­stein über eine Lade­sta­tion für die Akku­trieb­wa­gen der Bau­reihe ETA 150. Das geht aus der „Über­sicht über die bei der Deut­schen Bun­des­bahn in Betrieb befind­li­chen Lade­an­la­gen für ETA-Wagen“ der Fa. VARTA GmbH Hagen her­vor, die mir für die Jahre 1968 bis 1984 zugäng­lich ist.
    Sogar bis kurz vor Ende der Husu­mer ETA-Ein­sätze im Jahre 1984 ver­fügte der Bahn­hof Heide über ver­gleichs­weise umfang­rei­che Lade­mög­lich­kei­ten: In einem spe­zi­el­len Gebäude auf dem dama­li­gen Insel­bahn­steig zwi­schen den Glei­sen 1 und 101 unter­ge­bracht (in den alten Plä­nen als „Bahn­steig 2“ bezeich­net), waren seit den spä­ten 1950-er Jah­ren zwei Gleich­rich­ter mit ent­spre­chen­der Lade-Infra­struk­tur in Betrieb: ein Sili­zium-Gleich­rich­ter der Fa. AEG mit Thy­ris­tor-Steue­rung (Bau­jahr 1958 / im Jahre 1973 über­ar­bei­tet) und ein bis zum Ende betrie­be­ner Queck­sil­ber-Gleich­rich­ter der Fa. BBC mit Git­ter­steue­rung (Bau­jahr 1958). (Ursprüng­lich hatte es sich um zwei Hg-Gleich­rich­ter gehan­delt. Die spä­ter durch einen Si-Gleich­rich­ter ersetzte Anlage 1 war im Februar 1958 in Betrieb genom­men wor­den, die bis zum Ende betrie­bene Hg-Anlage 2 einen Monat spä­ter.) Beide Anla­gen erreich­ten als Maxi­mal­strom 600 Ampere und ver­füg­ten über eine 3-Stu­fen-Auto­ma­tik mit Kennlinienneigung.
    Zwi­schen den Glei­sen 101 und 102 (nach der grund­le­gen­den Über­ar­bei­tung des Hei­der Gleis­Set­ups Anfang bis Mitte der 2010-er Jahre: Gleise 4 und 5) sowie 103 und 104 (beide sind heute zurück­ge­baut) befand sich jeweils ein durch die Si-Anlage ver­sorg­ter Lade­pfos­ten. Der Hg-Gleich­rich­ter dage­gen war für die bei­den am Stum­mel­gleis 51 befind­li­chen Pfos­ten zustän­dig. An die­sem Gleis abge­stellte ETA konn­ten also von bei­den Fahr­zeu­gen­den her an die Ladung gelegt werden.
    Ein auf April 1984 datier­ter hand­schrift­li­cher Ver­merk in der letz­ten Gleich­rich­ter-Über­sicht der VARTA aus dem Jahre 1983 lässt auf das Ende der ETA-Lade­stelle Heide schlie­ßen: „Laut Bericht BZA Mün­chen, Gleich­rich­ter Ersatz­teil­spen­der bzw. Hei­der Hg-Gleich­rich­ter wurde ver­schrot­tet.“ (Die bis­lang vom Bw Husum zwi­schen Heide und Büsum bzw. Neu­müns­ter ein­ge­setz­ten Akku­trieb­wa­gen wur­den am 28. Mai 1983 nach Hil­des­heim abge­ge­ben. Die end­gül­tige Auf­lö­sung des Husu­mer ETA-Bestands erfolgte zum Juni 1984.)
    Zwei Fun­facts am Rande: Nicht nur wird das Hei­der Gleis 5 (ehe­mals 102) bis heute von den­sel­ben stäh­ler­nen Y-Schwel­len getra­gen wie vor 40 Jah­ren (!), auch die neue „Lade-Insel“ für die Akku­trieb­wa­gen des 21. Jahr­hun­derts wird an exakt der­sel­ben Stelle errich­tet wie damals: Um den künf­tig auf der Büsu­mer Stre­cke und bis nach Neu­müns­ter ver­keh­ren­den Akku­trieb­wa­gen der neu­es­ten Gene­ra­tion eine Lade­mög­lich­keit mit­tels Strom­ab­neh­mer zu ver­schaf­fen, wer­den aktu­ell (im März 2023) die Gleise 4 und 5 mit Ober­lei­tungs­draht über­spannt. Die Geschichte wie­der­holt sich …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert