
»Güterverkehr auf der Kaiserbahn und Hein Hollenbek
Die Bahnstrecke Hagenow Land—Bad Oldesloe verkürzte den Weg von Berlin nach Kiel gegenüber der nördlichen Verbindung über Schwerin—Bad Kleinen—Lübeck oder der südlichen Alternative über Hamburg. Der Kaiser wünschte sich eine Strecke dazwischen.
Mölln befürchtete, dass die Stadt durch die direkte Streckenführung über Ratzeburg nun vom Verkehr abgehängt wird und konnte wenigstens erreichen, dass eine kurze Verbindungsstrecke zwischen Hollenbek und der Eulenspiegelstadt gebaut wurde: im Volksmund Hein Hollenbek genannt.
In den 30er-Jahren verkehrten noch zwei Schnellzugpaare Berlin—Kiel über den Streckenabschnitt Hagonow Land—Ratzeburg, aber dann weiter über Lübeck. Mit der deutschen Teilung verloren beide Strecken jeglichen überregionalen Charakter. Der verbliebene Streckenabschnitt Klein Zecher—Bad Oldesloe wurde mit dem Streckenast von Oldesloe nach Neumünster zur Kbs 114c zusammengefasst. Legendär war der Reisezugbetrieb zwischen Mölln und Hollenbek (Kbs 114n) mit Köf und Donnerbüchsen mit Eigenheizung.
Der Güterverkehr spielte ebenfalls nur eine geringe Rolle, wie die Ausschnitte aus dem Bildfahrplan für Güterzüge vom Sommer 1958 zeigen.
Der Winterfahrplan unterscheidet sich nicht, denn die Erntezüge sind schon im Sommerplan verzeichnet. Auf Hein Hollenbek sind es die letzten Fahrten gewesen, denn ab Sommerfahrplan 1959 sind keine Güterzugfahrten mehr verzeichnet. Der Personenverkehr wurde ebenfalls eingestellt.
Quelle
- Bildfahrplan für Güterzüge der BD Hamburg Sommer 1958 bis Winter 1959/1960
Bad Oldesloe, Hein Hollenbek, Hollenbek, Kbs 114c, Kbs 114n, Klein Zecher, Lehmrade, Mölln (Lauenb), Ng 8650 Bad Oldesloe—Klein Zecher, Ng 8653 Klein Zecher—Bad Oldesloe, Ng 8654 Bad Oldesloe—Klein Zecher, Ng 8657 Hollenbek—Ratzeburg, Ng 8659 Klein Zecher—Bad Oldesloe, Ratzeburg, Steinfeld, Üb 15553 Mölln (Lauenb)—Steinfeld—Mölln (Lauenb), Üb 15555 Mölln (Lauenb)—Lehmrade—Mölln (Lauenb), Üb 15557 Mölln (Lauenb)—Steinfeld—Mölln (Lauenb)