»Ein feiner Zug für die Vorserien-E 10.0: P 1510
Der P 1510 von Nürnberg Hbf nach Regensburg Hbf verließ als erster „Nach-dem-Berufsverkehr-Personenzug“ die fränkische Metropole in Richtung Südosten. Das bedeutet für Werktage: Der Zug benötigt nur wenige Wagen, um das allgemeine Reisebedürfnis befriedigen zu können.
Und für Sonntage konnte es bedeuten: Wenn wichtige Ausflugsziele an der Strecke lagen, musste der Zug verstärkt werden. Und genau mit dieser Situation hatten wir es beim P 1510 zu tun.
„Typisch Nürnberg“ könnte man sagen, denn wir haben bis jetzt bei unseren Recherchen keine Stadt mit so starkem Ausflugsverkehr gefunden wie Nürnberg.
Der folgende Ausschnitt für den Gesamtverkehr Nürnberg Hbf—Neumarkt (Oberpfalz) zeigt sogar einen weiteren zusätzlichen Sonntagszug nach Neumarkt, der 6 Minuten vorher abfährt.
Der Zugstamm des P 1510 wurde von Passau Hbf gestellt. Alle Wagen mussten über Dampf- und Elektroheizung verfügen, da der Abschnitt Regensburg—Passau noch nicht elektrifiziert war.
Biw-Wagen sind – nach unserem momentanen Kenntnisstand – Donnerbüchsen, die entweder von der 1. Klasse herabgestuft waren oder nach dem Krieg (mit ähnlicher Bestuhlung wie in Umbauwagen) mit neuen gepolsterten Sitzen ausgerüstet wurden. By-Wagen sind B3yg-Wagen und B-Wagen sind Abteilwagen.
Der zweitägige Passauer Umlaufplan 26100 zeigt auf, dass Passauer Personenwagen sogar Sonntag abends bis Ansbach kamen. Die Regensburger Zugbildungspläne mit ihren vielen handschriftlichen Bemerkungen sind ein hervorragendes Zeitdokument, in denen die Auswirkungen der Anlieferung von drei- und vierachsigen Umbauwagen nachvollzogen werden können.
Die sonntäglichen Verstärker wurden wahrscheinlich von Nürnberg Hbf gestellt: zwei B3yg-Pärchen bei Bedarf …
… vier zweiachsige Abteilwagen (wahrscheinlich Baujahr 1921 bis 1927)
Als Zuglok ist für den Herbst 1958 durch einen Lokumlaufplan die Vorserien-E 10.0 des Bw Nürnberg bekannt:
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Quellen
- Kursbuch Sommer 1958
- Zp Ba der BD Regensburg Sommer 1958