»Et 1932 von Eichstätt Stadt nach München mit VT 32.0
Schon lange stand der Et 1932 von Eichstätt Stadt nach München Hbf auf unserer Liste der interessanten Zugbildungen – aber es blieben einfach noch zu viele Fragen offen. Mit den fast kompletten Münchner Zugbildungsplänen können wir diesen Zug nun endlich vorstellen.
Laut Zp AR II Süd wurde der Et 1932 durch zwei Einheiten VT 32 mit VS 145 – und(?)/oder einer lokbespannten Wageneinheit gebildet. Die Frage ist, was bedeutet hier das „als E“?: Triebwagen-Ersatzverkehr – oder doch die reizvolle Verstärkung? Und warum erst ab Ingolstadt?
Das große Rätsel für uns ist und bleibt der Umlaufplan 20110, der aus einem VT 32 mit Beiwagen und/oder aus Abteilwagen bestanden haben soll. Das hielten wir zuerst für einen einmaligen Ausrutscher des Reihungsplans. Da aber auch die Zugbildungspläne der zeitlich angrenzenden Fahrplanperioden genau diese Zusammenstellung aus Triebwagen und Abteilwagen im Umlauf 20110 zeigen, scheint es kein einmaliger Fehler zu sein, sondern System.
Eine Erklärungsmöglichkeit könnte folgendes sein: Fallen zwei der drei Münchner VT 32 aus, dann endete der VT 32 aus dem Umlauf 20111 schon in Ingolstadt Hbf, und die Reisenden aus Eichstätt müssten in den lokbespannten Ersatzzug umsteigen …
(Der Gegenzug E 1935 endete in Ingolstadt Nord und wurde dort in verschiedene Leerzüge zerlegt. In den Wochenend-Nächten verkehrte zusätzlich der Et 1937 von München nach Eichstätt Stadt.)
Der Aufenthalt des Et 1932 in Ingolstadt mit 11 Minuten wäre lang genug gewesen, um umfangreiche Rangierarbeiten durchzuführen:
Der Umlauf 20110 sah über einen längeren Zeitraum so aus:
Über die mögliche (Ersatz-)Wagen-Garnitur des 20110 (siehe am Anfang) sind keine weiteren Angaben zu finden. So viel zur Erklärung: Normalerweise „versteckten“ sich hinter Pw3 preußische Packwagen ohne Übergänge, hinter AB3 und B4 drei und vierachsige Abteilwagen.
Die Lösung war also nicht beim Umlauf 20110 zu finden. Zum Umlauf 3801 aus dem Zp AU des Münchner Hbf gehörten zwei Eilzugwagen der Gruppe 36 – und mit diesem Umlaufplan schien unsere Erklärungskonstruktion des Ersatzzuges nach vorschnellem Anschein schon ganz zusammenzubrechen, denn die Wagen für die Fahrt des E 1932 zwischen Ingolstadt und München wurden laut Umlaufplan täglich benötigt:
Erst nach dem zweiten Blick fiel uns dann endlich auf, dass es der identische Umlauf wie beim VT 32 war – der „Fehler“ im System war, dass an keiner Stelle – wie sonst üblich – von Ersatzgarnituren geschrieben wurde. Und unser zweiter Stolperstein war, dass nur bei den Reihungsplänen für den E 1932 und E 1935 diese Ersatzstellung genannt wurde.
Fazit: Eine gemischte Zugbildung aus Triebwagen und normalem Reisezug wird es wohl nicht gegeben haben, außer vielleicht bei der Mitnahme einer schadhaften Triebwagengarnitur.
Was könnte dieses Thema ergänzen?
- Verkehr nach Eichstätt Stadt (Kbs 413f und Kbs 413g)
- Komplette Umlaufpläne der Münchner VT 32
- Münchner VT- und VS-Beheimatungen
Quellen
- Kursbücher 1957 bis 1959
- Zp A und B der Jahre 1957 bis 1959