»De 5084 Kaldenkirchen—Frankfurt (Main) Ost
Direkt neben den Bahnhofsanlagen von Frankfurt (Main) Ost liegen die Großmarkthallen, so dass Frankfurt Ost zum Bilden und Auflösen von Durchgangseilgüterzügen diente.
Nicht nur aus Stedingen (Wüsting), dem Ammerland (Westerstede) und auch der Wesermarsch (Strückhausen) wurde Milch zur Moha gebracht, sondern auch aus der Grafschaft Bentheim vom Bahnhof Hestrup und aus Bohmte (Kreis Osnabrück) an der Rollbahn.
Die Milch aus Hestrup und aus Bohmte wurde im ganzen Jahr 1958 werktags mit dem D 66 nach Köln befördert, nachdem die Wagen in Rheine und Münster an den Zug gehängt wurden:
Der Zubringerdienst von Bentheim nach Rheine erfolgte mit dem Ng 9511 – welcher Zug von Hestrup nach Bentheim mit den Tkkh-Wagen genutzt wurde, bleibt noch unbekannt. In Rheine hielt der D 66 von 13:52 bis 14:01.
Der Wagen von Bohmte kam mit dem P 3390 Bohmte—Münster Hbf—Recklinghausen Hbf—Essen Hbf (welch’ Perzonenzugleistung(!) – Bohmte ab 12:44, Münster an 14:16). In Münster hatte der D 66 von 14:32 bis 14:42 Aufenthalt.
Nur im Sommer und Winter 1958 ging es mit dem Vorzug zum D 202 dann von Köln werktags weiter bis nach Mainz. (Für den Winter 1957/58 ist in Köln eine Übergabe zu einem noch unbekannten Kölner Bahnhof verzeichnet – für die Weiterfahrt im Winter 1957 nach Frankfurt-Höchst haben wir bis jetzt keine Unterlagen entdecken können.)
Der P 1276 Koblenz Hbf—Frankfurt (Main) Hbf kam um 23:06 in Mainz Hbf an und verließ den Bahnhof um 23:16 in Richtung Rüsselsheim. Wahrscheinlich wurde die gesamte Zuggarnitur aus dem Mainzer Hbf nach Mainz-Weisenau abgezogen und die Kühlwagen rechtzeitig zum P 1276 zurückgebracht. Über die Weiterleitung der Kühlwagen vom Frankfurter Hauptbahnhof nach Frankfurt-Höchst sind uns bis jetzt keine Dokumente bekannt.
Für die Sonntagsleistungen ist uns bis jetzt nur die fogende Zugbildung bekannt – die Fahrt mit dem D 58. Für den Winterfahrplan 1957 galt als Zubringer noch der lokbespannte P 2582 Gronau—Dortmund Hbf.
Der D 58 kam um 03:58 in Frankfurt (Main) Hbf an.
Der Milchkühlwagen-Transport in D- und Expressgutzügen ist immer wieder Thema für Zugbildungsfreunde. Unsere Recherchen für den Sommer 1958 haben bis jetzt zwei unterschiedliche Leistungen nach Frankfurt zu Tage gebracht: einerseits aus Stedingen (Wüsting) und dem Ammerland (Westerstede) sowie andererseits aus der Grafschaft Bentheim und dem Osnabrücker Land (in diesem Beitrag noch kein Thema).
Der Zugbildungsplan des Expr 3026 nennt als Zubringerzug den E 588 Emden—Bremen—Braunschweig. Dieser Zug hätte laut Kursbuch nur in Oldenburg (16:54 bis 17:02) oder Delmenhorst (17:30 bis 17:33) genügend Zeit gehabt, um die Milchkühlwagen in den Zugverband aufzunehmen. Im Reihungsplan des E 588 für den Sommer 1958 sind jedoch keine(!) Milchkühlwagen zu finden.
Vom Frankfurter Hbf geht es mit einer Übergabe (82021 – in dieser frühmorgendlichen Zeit könnte von Nummernsystem her ein (nicht verkehrender) P 2021 auf der Strecke nach Wiesbaden unterwegs sein) nach Frankfurt-Höchst und von dort nach Frankfurt-Sossenheim in den Milchhof der Moha.
Da der Expressgutzug 3026 in der Nacht vom Sonntag auf den Montag nicht verkehrte, musste auch für diese Nacht eine Lösung gefunden werden:
Mit einer Übergabe 82505 (wahrscheinlich von einer innerbremischen Dienststelle) wurden die Wagen an den E/D 176 übergeben. In Hannover wurde auf D 76 umgestellt. In Bad Nauheim wurden die Wagen auf den P 1504 von Bad Nauheim nach Frankfurt (Main) West umrangiert. Das Kursbuch gibt wahrscheinlich eine Antwort darauf, wie die Kühlwagen weiter nach Frankfurt-Höchst gelangten:
Der P 1504 fährt unter Nummernwechsel auf 51504 von Frankfurt (Main) West weiter nach Frankfurt-Höchst und lässt den Hauptbahnhof links liegen.
Für den Expr 3026 (braun und dunkles grün) ist uns nicht bekannt, ob er über Eichenberg oder Dransfeld fuhr – der D 76 (hellgrün und dunkelgrün) fuhr über Dransfeld.