
»Nebenbahnwagen auf der Haupstrecke: Bie-25
Wie wurden die Nebenbahnwagen aus den 20er Jahren bei der DB eingesetzt? Diese Frage treibt manche Eisenbahnfreunde um. Die meisten dieser Wagen besaßen zudem elektrische Heizung und boten sich damit für den Einsatz hinter Elloks an.
Das Bild des Bie 25 des Heimatbahnhofs Nürnberg Hbf (98 171×Nür) vom 2. Juni 1959 zeigt den Wagen nach dem Hauptstreckeneinsatz von Nürnberg nach Ansbach – umgeben von Donnerbüchse und 3-achsigem Umbauwagen. Sehr gut ist die Steckdose für die elektrische Heizung unterhalb des Puffers zu sichtbar, am anderen Wagenende erkennt man die elektrische Heizleitung.
Das Zuglaufschild des Wagens weist die Strecken Nürnberg—Ansbach und Nürnberg—Unternbibert aus.
Manfred Roth
Bitte Unterbibert verbessern in Unternbibert (wobei der Zielbahnhof dann Unternbibert-Rügland gewesen wäre). Kann es sein, dass die Leistung eingelegt wurde, um einen Wagentausch mit der Windsbacher oder Bechhofener Garnitur zu ermöglichen?
Detlev Hagemann
Joachim Deppmeyer benutzt in seinem Buch „Die Einheits-Personen- und Gepäckwagen der Deutschen Reichsbahn – Bauarten 1921-1931 – Regelspur“ für alle diese Wagen den Begriff „Zweiachsiger Einheits-Durchgangswagen, x. Klasse, Bauart 192x, eiserne Bauart für Nebenbahnen“. Er fährt fort, dass diese Wagen noch als Personenwagen bestellt wurden, viele aber sofort als Beiwagen für elektrische Triebwagen in Betrieb gingen.
Bei uns vorliegende Literatur, die sich dieser Wagen annahm, ist nach dem Erscheinen des „Deppmeyers“ entstanden, könnte also theoretisch fälschlicherweise den Zusatz für „Nebenbahnen/Nebenbahnwagen) tragen. Brawa hat genau den 98171 Nür nachgebildet und klassifiziert ihn als Ci-25 Einheits-Nebenbahnwagen Ci 25 der DB
Die Bedeutung des „ד als „Deklassierungs-??ד ist mir bis jetzt nur insofern bekannt gewesen, dass heruntergestufte Wagen das „ד bekamen, wenn sie sich weiterhin im Wagennummern-Kreis des höherwertigen Wagens befanden. Ein Beispiel dazu: Eine ehemals erstklassige Ai-29-Donnerbüchse wird zur Bi-29-Donnerbüchse heruntergestuft. Vor der Deklassierung trug dieser Wagen die Nummer 27 239, nach der Deklassierung weiterhin die Nummer 27 239× – aber nun mit ×. Wäre die Wagennummer nach dem Umbau geändert worden, müsste sich die Nummer nach im Rahmen von 82 000 bis 86 000 bewegen.
Die im Beitrag nicht „laut“ formulierte Frage war und trieb uns während der Recherche um: Besaßen diese Wagen auch Dampfheizung – oder wie wurde im Winter geheizt?
Weiterhin suchten die Modellbahner unter uns, ob es irgendwo die Steckdose für die elektrische Heizleitung irgendwo als Zurüstteil gibt – bis jetzt wurde nichts gefunden.
Will Berghoff
Die Perspektive macht eine Typ-Zuordnung schwierig. Ich tippe wegen des „Deklassierungs-x“ und der Fensterzahl sowie dazu passenden, rechten größeren Fenster eher auf einen ehemaligen BCiel-24. Diese Wagen wurden für den Betrieb mit ET88/89 als Zwischenwagen beschafft.
Die Definition „Nebenbahnwagen“ ist für diese Wagen nicht korrekt, sie wurden zunächst auf Hauptbahnen eingesetzt. Damit stellt sich die Frage eigentlich nicht.
Solche Wagen kamen nicht zufällig im Südosten der DB zum Einsatz, sie waren im Krieg einfach bei der „Rückführung“ aus Schlesien dort verblieben. Mit der steigenden Zahl von 3yg-Wagen wanderten diese Wagen immer mehr in untergeordnete Dienste („Nebenbahnen“) ab. Mir ist kein DB-Verkehr in geordneten Zeiten bekannt, der diese Wagen hinter elektrischen Lokomotiven nutzte. Denkbar wäre da auch eher die Wiesentalbahn im Südwesten, denn viele geeignete, elektrifizierte Strecken gab es damals nicht.