
»F 165 und F 166 Hamburg-Altona—Berlin Ostbahnhof
In der Tradition der „Fliegenden Hamburger“ setzte die DR die Triebzüge VT 12.14 aus ungarischer Fertigung als namenlose F-Züge zwischen Berlin und Hamburg ein. Nachdem im Fahrplanjahr 1957 die „Fliegenden Kölner“ aus dem Dienst als Saßnitz-Expreß nach München zurückgezogen wurden, war dies nun die längste Triebwagenleistung der DR auf westdeutschem Gebiet.
Bis zum Sommer 1958 verkehrte das Zugpaar noch unter den Nummern F 65 und F 66 – bei etwas längeren Fahrzeiten und beim F 66 komplett anderer Fahrplanlage mit langem Aufenthalt der Triebwagengarnitur in Altona.
F 165 | Som. ’58 an | Som. ’58 ab | Ort | Som. ’58 an | Som. ’58 ab | F 166 |
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1 | 17:54 | Hamburg-Altona | 17:03 | 7 | ||
2 | 18:02 | Hamburg Dammtor | 16:54 | 6 | ||
3 | 18:08 | Hamburg Hbf | 16:43 | 5 | ||
4 | 18:55 | 19:07 | Schwanheide | 15:40 | 15:50 | 4 |
5 | 21:40 | Berlin Zoologischer Garten | 13:09 | 3 | ||
6 | 21:54 | Berlin Friedrichstraße | 12:55 | 2 | ||
7 | 22:04 | Berlin Ostbahnhof | 12:45 | 1 |
Zugbildung
Für den Umlauf wurde einer der drei beschafften Triebzüge benötigt.
Berlinzüge Sommer 1958
Zug | von | nach | Übergang BRD-DDR | Übergang in Berlin |
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F 129 | München Hbf | Saßnitz Hafen | Hof/ Gutenfürst | Steinstücken/ Drewitz |
D 149 | München Hbf | Berlin Stadtbahn | Ludwigsstadt/ Probstzella | Steinstücken/ Drewitz |
D 151 | Stuttgart Hbf | Berlin Stadtbahn | Ludwigsstadt/ Probstzella | Steinstücken/ Drewitz |
F 165 | Hamburg-Altona | Berlin Stadtbahn | Büchen/ Schwanheide | Albrechtshof/ Seegefeld |
Quellen
- Kursbuch der DB Sommer 1958
- Zp AR II und Zp AU vom Sommer 1958
Berlin Ostbahnhof, F 165 Hamburg-Altona—Berlin Ostbahnhof, F 166 Berlin Ostbahnhof—Hamburg-Altona, Fernverbindung 2e, Fernverbindung 3e, Fernverbindung 3f, Hamburg-Altona, Kbs 110a, Schwanheide
Detlev Hagemann
Entgegen den Angaben im Kursbuch verkehrte der F 165 und F 166 schon ab Sommer-Fahrplan 1961 lokbespannt. Die bereits in früheren DSO-Beiträgen an den ungarischen Triebzügen geübte Kritik war durchaus berechtigt.
Aber aus Sicht der Reisenden gab es auch positive Aspekte. So war das Platzangebot der 3-teiligen SVT „Köln“ mit 54 Sitzplätzen in der 2.Klasse, 48 in der 1. und 32 im Speiseraum sehr knapp bemessen. Der Speiseraum war daher meistens von Reisenden besetzt, die im 2. Klasse Mittelwagen keinen Platz gefunden hatten.
Der 4-teilige Ganz-Triebwagen dagegen verfügte über 112 Sitzplätze 2. Klasse. Im Maschinenwagen „a“ gab es in 5 Abteilen 40 und im Großraum-Mittelwagen „c“ 72 Sitzplätze. Im Abteil-Mittelwagen „d“ befanden sich 54 Plätze 1. Klasse und 32 Plätze gab es im Speiseraum, der sich im Maschinenwagen „b“ befand.
Eine noch größere Zahl von Sitzplätzen, nämlich 160 in der 2. und 36 in der 1. Klasse, aber ohne Speiseraum, gab es nur beim Einsatz einer Doppeleinheit mit 2-teiligen VT „Ruhr“. Einsätze von SVT der Bauart „Köln“ oder „Leipzig“ in Doppeleinheit sind bisher nicht bekannt geworden.
Peter Jauch