
»Rekonstruierter Umlaufplan der Triebwagen der Regentalbahn
Die bayerische Staatsbahn bzw. deren Vorgängerbahnen erschloss den Bayerischen Wald mit einer Hauptstrecke von Cham über Furth im Wald in Richtung Böhmen und weiter südlich mit der Nebenbahn Deggendorf—Bayerisch Eisenstein. Viechtach wurde zuerst gen Süden mit eine Lokalbahn an die Strecke Deggendorf—Bayerisch Eisenstein in Gotteszell angebunden. Mit dem Lückenschluss Viechtach—Blaibach (Niederbayern) wurde die Strecke entlang des Schwarzen Regens 1925 zur Durchgangsstrecke. 1928 erfolgte die Fusion mit der Lokalbahn Deggendorf—Metten zur Regentalbahn.
Triebfahrzeuge und Wagen der Regentalbahn befuhren Gleise der DB zwischen Bleibach und Cham in der Oberpfalz, genau wie wir es schon bei der Lokalbahn Lam-Kötzing gesehen haben. Und noch eine Parallele: Die L.L.K. und die Regentalbahn setzten früh auf Triebwagen. Die Regentalbahn besaß während und dann auch nach dem Krieg einen vierachsigen (T1) und zwei zweiachsige (t2 und T3) Triebwagen und einen Beiwagen. Es gab aber auch einen bedeutenden Unterschied in der Zusammenarbeit mit der Staatsbahn: Die Fahrten der Regentalbahn erhielten keine Zugnummern aus dem System der Bundesbahndirektion Regensburg.
Wie der Fahrplan vom Sommer 1958 offenbart, wurden werktags elf VT-Fahrten und nur drei Personenzugfahrten lokbespannt durchgeführt:
Für die planmäßigen Triebwagenfahrten wurden mindestens 2 Triebwagen benötigt. In den Zugbildungsunterlagen der BD Regensburg finden sich deshalb nur Informationen zu den Umläufen und nicht zur Wagenreihung der einzelnen Züge:
Es können bei den Zügen auch Garnituren verborgen sein, die durch zwei Garnituren zur Verstärkung gefahren wurden. Unsere Rekonstruktion geht auf diesen Aspekt nicht ein. Die teilweise einstündigen Unterbrechungen der VT-Fahrten in Viechtach hätten auf jeden Fall Rangierbewegungen zugelassen. Der zweite Umlauf(tag) ist wahrscheinlich mit dem vierachsigen Triebwagen gefahren worden.
Es gibt auch einen kleinen Lichtblick in den Unterlagen zur Zugbildung der Regentalbahn. Im P 208 von Cham nach Gotteszell befand sich von Cham bis Miltach am Zugschluss der „Gpl“ der Lokalbahn Lam-Kötzting. Die Übergabe des Wagens erfolgte wohl nicht in Miltach sondern in Blaibach (Niederbayern).
Geschichtchen zum Bahnverkehr im Bayerischen Wald
Quellen
- Zp Bb und Zp Bc der BD Regensburg vom 1. Juni 1958
- Kursbuch des Sommers 1958 der DB
- Deutsche Klein- und Privatbahnen – Band 7: Bayern; Gerd Wolf; EK Verlag 2002
Blaibach (Niederbayern), Cham (Oberpfalz), Gotteszell, Kbs 423g, Kbs 424d, Kbs 426e, Lokalbahn Lam-Kötzting, Miltach, P 204 Viechtach—Gotteszell, P 205 Viechtach—Miltach, P 206 Miltach—Viechtach, P 207 Gotteszell—Cham (Oberpfalz), P 208 Cham (Oberpfalz)—Gotteszell, P 209 Gotteszell—Blaibach (Niederbayern), P 210 Blaibach (Niederbayern)—Gotteszell, P 211 Gotteszell—Miltach, P 212 Viechtach—Gotteszell, P 214 Miltach—Viechtach, P 215 Gotteszell—Viechtach, P 2906 Blaibach (Niederbayern)—Kötzting, Regentalbahn, Viechtach