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»Alten­kir­che­ner Wagen

In kei­nem grö­ße­ren Gebiet Deutsch­lands wurde der Per­so­nen­nah­ver­kehr so durch Lan­gen­schwal­ba­cher geprägt wie im Wes­ter­wald. Und wahr­schein­lich sind von kei­ner Gegend Westddeutsch­lands so wenig Bil­der aus den 50er Jah­ren im Umlauf wie vom Ver­kehr im Westerwald.

Die Lan­gen­schwal­ba­cher-Gar­ni­tu­ren wur­den von Alten­kir­chen und Wes­ter­burg sowie wahr­schein­lich auch noch von Siers­hahn aus ein­ge­setzt. Mit Abstand wich­tigste Zug­lok der Per­so­nen­züge im Wes­ter­wald war die Bau­reihe 93.5.

025

Alle Daten zu den zwei­ach­si­gen Bi-Wagen sind nicht schlüs­sig. Sie wider­spre­chen sich teil­weise stark.

Plan­be­darf

Der Plan­be­darf für Alten­kir­chen laut Wagen­liste sah so aus:

Altenkirchen-Wagenbestand-BD-Mainz-1957-06-02-Seite-40

Uns sind bis­her keine Zug­bil­dungs­pläne für den Wes­ter­wald bekannt. Fol­gende Ver­mu­tun­gen kann man auf­grund der Bedarfs­liste anstellen:

  • 6 Pack­wa­gen für den Regel­be­darf lässt auf 6 Stamm­gar­ni­tu­ren schließen.
  • 18 Stamm­wa­gen – alles Lan­gen­schwal­ba­cher – für die genann­ten 6 Stamm­gar­ni­tu­ren würde eine durch­schnitt­li­che unver­stärkte Zug­länge von 3 Wagen plus Pack­wa­gen ermöglichen.
  • Die Ver­stär­kung erfolgte durch zwei- und drei­ach­sige Länderbahn-Plattformwagen.
  • Es gab kei­nen plan­mä­ßi­gen PwPost-Einsatz.

Geschich­ten aus dem Westerwald

Thema
Lauf­plan 11 für Bau­reihe 82 des Bw Altenkirchen 
Lauf­plan 43 für Bau­reihe 82 der Außen­stelle Siershahn 
Lauf­plan 12, 13 und 61 für Bau­reihe 93.5 des Bw Altenkirchen
Lauf­plan 41 für BR 93.5 der Außen­stelle Westerburg
Im Dienste der Kera­mik-Indus­trie und Ton­gru­ben: BR 93.5 in Siers­hahn (Lauf­plan 42 für Bau­reihe 93.5 des Bw Altenkirchen)
Ober­lahn­stei­ner 94.5-17 im Ein­satz am Rhein und auf der „Brex“
Steil­stre­cken­ein­sätze der Ober­lahn­stei­ner 94.5-17
Alten­kir­che­ner Wagen
Die Langen­schwal­bacher – Teil 1
Per­so­nen­züge auf der Kbs 251e Altenkirchen—Limburg
Stra-Schi-Bus zwi­schen Betz­dorf und Koblenz
Stra-Schi-Bus zwi­schen Betz­dorf und Koblenz – der Fahrplan
Nto 2433/2434 Koblenz Hbf—Siegen
P 3881 Limburg—Siershahn—Koblenz Hbf
E 1779 / E 1780 Frank­furt (Main) Hbf—Köln Hbf – Teil 1 
E 1779 / E 1780 Frank­furt (Main) Hbf—Köln Hbf – Teil 2 
E 1792 / E 1793 Köln Hbf—Frankfurt (Main) Hbf – Teil 1 
E 1792 / E 1793 Köln Hbf—Frankfurt (Main) Hbf – Teil 2 
Lauf­pläne für VT 25.5 des Bw Köln Bbf

Quel­len

  • Bun­des­bahn­di­rek­tion Mainz: Über­sicht über Bestand und Bedarf an Rei­se­zug­wagen – Trieb-, Steuer- und Bei­wagen – gül­tig vom 1. Juni 1958
  • Die Rei­se­zug­wa­gen und Trieb­wa­gen der Deut­schen Reichs­bahn 1930, Wolf­gang Die­ner; 1999
  • Kurs­bü­cher Som­mer 1957 bis 1959

»Dop­pelte Preu­ßen in Aalen

Bei der Vor­stel­lung der Aale­ner Wagen zum Som­mer­fahr­plan 1958 fie­len die bei­den preu­ßi­schen Wagen­paare auf und reg­ten uns zu wei­te­ren Nach­for­schun­gen an:

Preussen-Paar

0 626x und 05 126x

Zum ers­ten Wagen­paar fin­den sich im „Die­ner“  keine Aus­sa­gen, so dass die Num­mern erst ein­mal Rät­sel aufgaben.

Die höl­zer­nen Ham­bur­ger S-Bahn-Wagen wur­den laut Bäzold/Rampp/Tietze mehr­fach umge­zeich­net und auch im Antrieb ver­än­dert oder unter­schied­lich aus­ge­lie­fert: Es gab Ein­hei­ten mit Bo’1 + 1 (1A) (also 2  Trieb­wa­gen) und auch Bo’1 + 1 2’ (also Trieb­wa­gen und Steu­er­wa­gen). Ab 1911 bezeich­nete die KED Altona die Wagen der ers­ten Lie­fer­se­rie mit E.T. 551/552 bis 651/651, die Wagen von 1912 als 671 /672 bis 719/720. Anfang der zwan­zi­ger Jahre erfolgte eine Umnum­me­rie­rung aller Trieb­wa­gen auf ET 501 bis 640 und der Steu­er­wa­gen auf 5001 bis 5140. Die Wagen­num­mern 626 und 5126 für ein Pär­chen sind somit schlüssig.

BC3+BC3

Bei der Ham­bur­ger S-Bahn wur­den laut Sta­isch im Jahr 1928 17 höl­zerne S-Bahn-Wagen durch neue Stahl­wa­gen mit Rund­dach (Bau­jahr 1927/32) ersetzt.

Diese Zeich­nung (Zeich­nungs­num­mer bis­her unbe­kannt) scheint feh­ler­haft zu sein: Dass sich das Lok­füh­rer­ab­teil auf der jeweils lin­ken Seite befand, ist dem S-Bahn-Betrieb mit Mit­tel­bahn­stei­gen geschul­det. Ob noch ein Ein­bau von WCs erfolgte, ist geklärt: Ja, an den Stir­nen­den. Wei­ter­hin erschließt sich uns bis jetzt nicht, wie die geringe Anzahl von 57 Sitz­plät­zen entstehen.

Ein Bild der bei­den Wagen aus dem Jahr 1958 fin­det sich in den Tie­fen der Home­page des VVM.

064 761 und 064 762

Im Jahr 1914 hatte die KPEV vier­ach­sige Trieb­wa­gen (spä­tere ET 88) und drei­ach­sige Steu­er­wa­gen für Ber­lin bestellt. Durch kriegs­be­dingte Ver­zö­ge­run­gen zog sich die Inbe­trieb­nahme aber bis 1920 hin – und nun auch nicht mehr in der Haupt­stadt son­dern in Schle­sien. Aus die­ser Bestel­lung schei­nen zwei Steu­er­wa­gen als Rei­se­zug­wa­gen­pär­chen „abge­zweigt“ wor­den zu sein. Sie erhiel­ten bei der DRG dann die Wagen­num­mern 64 761 und 64 762.

Im „Die­ner“ fin­den sich fol­gende Anga­ben zu den Wagen: C3 Pr 14b nach Zeich­nung Te 23/4558d.

c3-pr-14b

Der Stirn­be­reich ist viel­leicht  mit einer Sitz­bank aus­ge­führt wor­den. Ob noch ein Ein­bau von WCs erfolgte, ist nicht geklärt – die Angabe „68“ der Anzahl der Sitz­plätze spricht aber für den Ein­bau. Hier ein Vor­schlag, wie 68 Sitz­plätze zustande kom­men könnten:
vorschlag-c3-pr-

Aus­mus­te­rung

Die Wagen wur­den im August 1958 ausgemustert.

Quel­len:

  • Bestands­liste der BD Stutt­gart 1958
  • Skiz­z­en­samm­lung Det­lev Hagemann
  • Die Ham­bur­ger S-Bahn – Geschichte und Zukunft, Erich Sta­isch; Ellert & Rich­ter Ver­lag 1998
  • Elek­tri­sche Trieb­wa­gen deut­scher Eisen­bah­nen, Bäzold, Rampp, Tietze, alba 1997
  • Die Rei­se­zug­wa­gen und Trieb­wa­gen der Deut­schen Reichs­bahn 1930, Wolf­gang Die­ner; 1999

»Aale­ner Wagen­um­läufe und Wagen

In Aalen waren zum Som­mer­fahr­plan noch sehr viele alte und uralte Wagen behei­ma­tet. Die Außer­dienst­stel­lung der „Methu­sa­lems“ erfolgte über­wie­gend bis zum Jah­res­ende 1959. Neu ange­lie­fert wur­den zum Ersatz der Vier­ach­ser über­wie­gend 4yg-Umbau­wa­gen. Kom­for­ta­belste Wagen in Aalen waren 1958 zwei Donnerbüchsen.

Aalener-Wagen

Hin­ter den vie­len C4u Pr 04/30 steck­ten ehe­mals 4.-Klasse-Wagen der Bau­ar­ten C3tr Pr 04, 09 und 13, die von der Reichs­bahn in einer Zeich­nung zusam­men­ge­fasst wurden.

Die Umläufe

29001-Aalen-Mo-Fr-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Von Mon­tag bis Don­ners­tag ver­kehrte die Gar­ni­tur aus dem Umlauf 29001 nur zwi­schen Was­ser­al­fin­gen im Nor­den und Gien­gen im Süden, zum Wochen­ende wurde auch Crails­heim, Nörd­lin­gen und Ulm erreicht.

29002-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Als Leer­wa­gen wurde die erst­klas­sige Don­ner­büchse aus dem Umlauf 29002 nach­mit­tags nach Stutt­gart gebracht, um abends jetzt mit Per­so­nen­be­för­de­rung im E 4737 wie­der nach Aalen zurückzukehren.

29004-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Den Ein­satz der über­wie­gend würt­tem­ber­gi­schen Vier­ach­ser mit Platt­form haben wir beim Bei­trag über den E 4660 Aalen—Ulm Hbf schon beschrieben.

29006-Aalen-Mo-Fr-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Der Umlauf 29006 diente den Ein- und Aus­pend­lern nach Aalen von der baye­ri­schen Seite. Der Pack­wa­gen wurde nur am Wochen­ende benö­tigt – am Sonn­tag­mor­gen wurde auch Hei­den­heim erreicht.

29008-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Die bei­den vier­ach­si­gen Platt­form­wa­gen des Umlaufs 29008 wur­den von Diens­tag bis Frei­tag nur für Pend­ler von Schorn­dorf nach Aalen benö­tigt – nach Sonn- und Fei­er­ta­gen kam noch ein plan­mä­ßi­ger Ein­satz nach Unter­ko­chen hinzu. Die rest­li­chen Fahr­ten dien­ten der Zufüh­rung für den nächs­ten Einsatz.

29011-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Auf der Kbs 324a nach Nor­den und Süden wur­den von Aalen aus über­wie­gend  preu­ßi­sche Drei­ach­ser meist als Ver­stär­ker ein­ge­setzt. Die Anzahl der jeweils ein­ge­setz­ten Wagen (4 / 2 oder 7 / 2 / 6) ist rechts vermerkt.
29012-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005

29014-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Der Pwi wurde von Schwä­bisch Gmünd aus nach Heu­bach ein­ge­setzt – Heu­bach war End­punkt der Kbs 324f, die in Unter­bö­bin­gen von der Kbs 324 abzweigt. Bei meh­re­ren Fahr­ten nach Heu­bach wurde der Pack­wa­gen wahr­schein­lich zusam­men mit einer VT 98-Gar­ni­tur eingesetzt.

29015-Aalen-ZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-004-005
Die Anmer­kung „Ano“ könnte für Anord­nung gestan­den haben. Wahr­schein­lich sind die Wagen als Bei­wa­gen zu VT 98 ein­ge­setzt wor­den. Das würde auch erklä­ren, warum oft­mals Pack­wa­gen im Zug­ver­band waren.

Der Plan­be­darf für Aalen laut Wagen­liste sah so aus:

Aalen-Stuttgart-Wagen-155

Quel­len

  • Kurs­bü­cher 1957 bis 1959
  • Zp AR II Süd und Zp AU Som­mer 1957 bis 1959
  • Zp BU der BD Stutt­gart vom Som­mer 1958
  • Bun­des­bahn­di­rek­tion Stutt­gart: Über­sicht über Bestand und Bedarf an Rei­se­zug­wagen – Trieb-, Steuer- und Bei­wagen – gül­tig vom 1. Juni 1958

»Frank­fur­ter, Jahr­gang 1904: B3 Pr 04/30

Der Bahn­hof Frank­furt (Main) Ost stellte Wagen­gar­ni­tu­ren für Fahr­ten ent­lang des Mains zum Opel­werk nach Rüs­sels­heim, die nicht den Haupt­bahn­hof berühr­ten. Zug­loks waren über­wie­gend 93er. Joa­chim Claus war oft­mals beim Abzweig Forst­haus in Frank­furt mit sei­nem Foto­ap­pa­rat im Anschlag, um die Gar­ni­tu­ren mit den über­wie­gend sehr alten Wagen zu erwi­schen. So gelang ihm am 3. Novem­ber 1959 ein Foto eines ehe­ma­li­gen C3u Pr 04/30.

Der Wagen wurde als C3 tr Pr 04 nach Mus­ter­blatt Ib 11 im Jahr 1904 beschafft und in der Welt­wirt­schafts­krise um 1930 zu einem rei­nen Sitz­wa­gen mit 50 Sit­zen umge­baut. Ob der Umbau der Fens­ter im glei­chen Schritt erfolgte, ist uns bis jetzt nicht bekannt. Mit der Sitz­tei­lung von 2+2 im Gang­be­reich gehör­ten diese Wagen zu den komfortableren.

Der Wagen ver­fügte über eine Wp-Bremse, Dampf­hei­zung und eine Klein­licht­an­lage bei einer Länge von 12,2 m.

Quel­len:

  • Bestands­liste der BD Frankfurt
  • Foto Joa­chim Claus, Samm­lung Det­lev Hagemann
  • Skiz­z­en­samm­lung Det­lev Hagemann
  • Die Rei­se­zug­wa­gen und Trieb­wa­gen der Deut­schen Reichs­bahn 1930, Wolf­gang Die­ner; 1999

»Abra­sier­ter Preuße: 66 971 Nür des Bahn­hofs Würzburg

In ihrer lan­gen Ein­satz­zeit wurde preu­ßi­sche Abteil­wa­gen häu­fig umgebaut:

  • Trag­las­ten­wa­gen wur­den zu nor­ma­len Sitz­wa­gen – oder umgekehrt –
  • Schmale Dop­pel­fens­ter wur­den zu grö­ße­ren Ein­zel­fens­tern zusammengefasst –
  • Ent­fer­nen des Bremserhauses –
  • Ver­ble­chen der Aborttür –
  • Ver­schlie­ßen oder Ent­fer­nen der Oberlichter –

B3-66971-Nuer-JC-C3tr-Pr-13-1959-06-02-Juni

B3-66971-Nuer-JC-2Joa­chim Claus nahm den B3 der ursprüng­li­chen Bau­art C3tr Pr 13 (Blatt Ib11) mit Num­mer 66 971 Nür im Juni 1959 in Würz­burg auf. Als Hei­mat­bahn­hof ist Würz­burg entzifferbar.

Den Rei­sen­den die­nen fol­gende Infor­ma­tio­nen: Zug­lauf­schild für Würzburg—Lauda, alte Klas­sen­schil­der und ein dunk­les Nicht­rau­cher-Schild (linke Tür) und zwei Raucher-Schilder.

Die Zahl der Sitz­plätze lässt auf einen Umbau der Innen­ein­rich­tung um das Jahr 1936 schließen.

Quel­len

  • Fotos Joa­chim Claus, Samm­lung Det­lev Hagemann

»Ein Frank­fur­ter Methu­sa­lem: C3 Pr 96 als B3tr

Wohl der älteste Per­so­nen­wa­gen bei der BD Frank­furt war der Wagen 047 989 Ffm, der laut Wagen­be­stands­liste der BD Frank­furt von 1958 im Jahr 1898 gelie­fert wurde und in „unse­rem Jahr“ schon 60 Jahre im Betrieb war. Joa­chim Claus hatte den Wert die­ses Wagens erkannt und ihn gleich drei­mal fotografiert:

C3 Pr 96 als B3tr
Frank­furt Abzweig Fo (Forst­haus?); 3.11.59

C3 Pr 96 als B3tr
Rein­heim (Oden­wald); 12.9.59 (oben und unten)
C3 Pr 96 als B3tr

047989-Ffm-auss

Die Wagen­be­stands­liste der BD Frank­furt nennt für die­sen Wagen fol­gende Daten: Behei­ma­tung im Bf Frank­furt Ost, Ober­licht­dach, Wp-Bremse, Dampf­hei­zung, Klein­licht-Beleuch­tung, 14,5 t Gewicht bei einer Länge über Puf­fer von 11,86 m sowie 38 Plätze der 2. Klasse.

Wenn es sich bei dem Wagen tat­säch­lich um einen C3 Pr 96 han­delt, dann basiert der Wagen auf die­ser Typenskizze:

047989-Ffm-skizze

Quel­len

  • Bestands­liste der BD Frankfurt
  • Fotos Joa­chim Claus, Samm­lung Det­lev Hagemann
  • Skiz­z­en­samm­lung der FdE

»Per­so­nen­ver­kehr nach Urach – Kbs 325b

In Met­zin­gen zweigt die Stich­stre­cke nach Urach am Fuße der Alb von der elek­tri­fi­zier­ten Haupt­stre­cke von Stutt­gart nach Tübin­gen ab. Die land­schaft­li­che Schön­heit des Erm­s­tals führte am Wochen­ende zu inten­si­vem Aus­flugs­ver­kehr nach Urach und zu den Ura­cher Wasserfällen.

Metzingen-Urach

DB-Kursbuch-Sommer-1958-Teil-4-BaWuBay-Seite-183
Dun­kel­grün = mon­tags bis frei­tags – hell­grün = sams­tags – orange = sonn- und feiertags

Der Pen­del­ver­kehr zwi­schen Met­zin­gen und Urach wurde von Loks der Bau­reihe 75.0 der Außen­stelle Reut­lin­gen des Bw Tübin­gen gefah­ren. Ein Lauf­plan wird im EK-Bau­rei­hen­buch zur Bau­reihe 75.0 zitiert.

Für den Per­so­nen­zug-Dienst war eine Stamm­gar­ni­tur not­wen­dig, die dafür not­wen­di­gen Wagen waren in Urach beheimatet.

29960-Umlauf-UrachZpBU-BD-Stuttgart-1958-Sommer-S-148-149

Uracher-bedarf

Die Wagen­num­mern sind bekannt:

Uracher-wagen-n

036

Post

Die Post gelangte werk­tags mit dem Früh­zug P 3251 als „T-Post“ von Met­zin­gen nach Urach. Post aus dem Erm­s­tal wurde werk­tags mit dem P 3270 („T“) und dem Gmp 9266 („E“), sams­tags zusätz­lich mit dem P 3264 („T“) und sonn-/fei­er­tags mit dem P 3254 sowie dem P 3272 (bei­des „E-Post“) nach Met­zin­gen befördert.

  • T = Trans­port-Bahn­post (Beför­de­rung von Sen­dun­gen in geschlos­se­nen Bahn­post­wa­gen, Güter­wa­gen oder Postabteilen)
  • E = Eisen­bahn­schaff­ner-Bahn­post (Beför­de­rung von Brief­beu­teln durch Eisenbahnzugpersonal)

Quel­len

  • Kurs­buch Som­mer 1958
  • Post­kurs­buch Herbst 1958
  • Über­sicht über Bestand und Bedarf an Rei­se­zug­wa­gen, Trieb-, Steuer- und Bei­wa­gen, Bun­des­bahn­di­rek­tion Stutt­gart; Som­mer 1958

»Die Langen­schwal­bacher – Teil 1

Lokal­bahn­wa­gen – das passt nicht nur zu Bay­ern, son­dern auch zu ehe­mals preu­ßi­schen Lan­den. In den Lis­ten der Deut­schen Bun­des­bahn wur­den die Lan­gen­schwal­ba­cher als Lokal­bahn­wa­gen preu­ßi­scher Bau­art klas­si­fi­ziert. Ihre Ein­satz­ge­biete waren über­wie­gend Stre­cken mit engen Radien im Hügel- oder Berg­land: Oden­wald, Tau­nus, Wes­ter­wald und Harz. Um so mehr erstaunt, dass etli­che Wagen der BD Han­no­ver ihre letzte Ein­satz­zeit nicht nur im Harz, son­dern auch in der Lüne­bur­ger Heide und am Rande des Weser­berg­lands hatten.

In den fol­gen­den Tabel­len haben wir die Wagen­lis­ten der Direk­tio­nen mit der „Die­nerliste“ von 1930 kom­bi­niert. Bei den Wagen­num­mern wer­den die teil­weise füh­ren­den Nul­len in den Wagen­num­mern bei Wagen, die über 40 Jahre alt sind, nicht ange­führt. Eben­falls ver­zich­ten wir bei Wagen, die nicht mehr der ursprüng­li­chen Gat­tung ange­hö­ren, auf das lie­gende Kreuz/X (PwPost zu Pw oder AB zu B) hin­ter der Wagennummer.

Die Tabel­len kön­nen gefil­tert wer­den: Gibt man z.B. „Lim“ ein, sieht man nur noch die Lim­bur­ger Wagen.

Gemischt­klas­sige Langenschwalbacher

NrTypBjUmbauBezB*Pl**19571958
35905BC4i Pr 0809LAB4i214/35Wies­ba­denWies­ba­den
35911BC4i Pr 1111BC4i Pr 11/31LAB4i214/36Wies­ba­denWies­ba­den
35915BC4i Pr 1111BC4i Pr 11/31LB4i20/49Alten­kir­chenMai 1959
ausgemustert
35917BC4i Pr 1111BC4i Pr 11/31LAB4i249/–°Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
35919BC4i Pr 1111BC4i Pr 11/31LB4i20/49Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
35923BC4i Pr 1112BC4i Pr 11/31LB4i20/48Dil­len­burgDil­len­burg
35928BC4i Pr 1112BC4i Pr 11/31LAB4i214/35Wein­heimWein­heim
35947BC4i Pr 0913LAB4i213/26Celle
35948BC4i Pr 0913LAB4i214/35CelleAugust 1959
ausgemustert
35949BC4i Pr 0913LAB4i214/37Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
35950BC4i Pr 0913LAB4i214/37Celle
35952BC4i Pr 0913LB4i20/49Alten­kir­chen1959 Wes­ter­burg
35954BC4i Pr 0911LB4i20/50LinzMärz 1959
ausgemustert
35956BC4i Pr 0913LB4i20/49Linz1959 Alten­kir­chen
35957BC4i Pr 0913LB4i20/49Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
35959BC4i Pr 0913LAB4i212/13Lim­burgLim­burg
35963BC4i Pr 0913LB4i20/49Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf,
Okto­ber 1958
ausgemustert
35969BC4i Pr 0913LAB4i214/37Celle
35970BC4i Pr 0913LAB4i214/37Celle
35972BC4i Pr 0911LB4i20/51Dil­len­burgDil­len­burg
35974BC4i Pr 0913LAB4i214/32Celle
35975BC4i Pr 0913LAB4i214/37Gos­lar
35976BC4i Pr 0913LAB4i214/37Gos­lar
35977BC4i Pr 0913LAB4i214/37Gos­lar
35979BC4i Pr 1415LAB4i150/–°Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
35980BC4i Pr 1415LAB4i116/36Wein­heimWein­heim
35982BC4i Pr 1416LAB4i116/36Wein­heimWein­heim
35983BC4i Pr 1416LB4i10/52Dil­len­burgDil­len­burg
35984BC4i Pr 1416LAB4i116/36Wein­heimWein­heim
35985BC4i Pr 1416LAB4i116/36Lim­burgLim­burg
35994BC4i Pr 2324LAB4i116/34Wein­heimWein­heim
B* = Anzahl offe­ner Bühnen
Pl** = Anzahl Sitzplätze
°Obwohl AB-Wagen, ent­hält die Liste nur Sitz­plätze der 1. Klasse

Lan­gen­schwal­ba­cher – ehe­mals 3. Klasse

NrTypBezB*Pl**19571958
79823C4itr Pr 07LB4i245Lim­burgJuni 1958
ausgemustert
79824C4itr Pr 07LB4i245Wetz­larWetz­lar
79825C4itr Pr 07LB4i240Darm­stadtDil­len­burg
79827C4itr Pr 07LB4itr239Dil­len­burgDil­len­burg
79841C4i Pr 09LB4i252Dil­len­burgDil­len­burg
79842C4i Pr 09LB4i252Darm­stadtWetz­lar
79849C4itr Pr 11LB4i245Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79850C4itr Pr 11LB4itr236Gos­larMai 1958
ausgemustert
79852C4itr Pr 11LB4i245Darm­stadtFrankfurt/M Hbf
79853C4itr Pr 11LB4i245Alten­kir­chennoch 1957
ausgemustert
79854C4itr Pr 11LB4i247Celle
79858C4itr Pr 11LB4i251Lim­burgLim­burg
79863C4itr Pr 11LB4i252Dil­len­burgnoch 1957
ausgemustert
79864C4itr Pr 11LB4i245Frankfurt/M HbfMai 1958
ausgemustert
79865C4itr Pr 11LB4i245Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
79869C4i Pr 11LB4i252Wies­ba­denWies­ba­den
79870C4i Pr 11LB4i244Wies­ba­denWies­ba­den
79871C4i Pr 11LB4i252Dil­len­burgDil­len­burg
79876C4i Pr 11LB4i250Alten­kir­chenDezem­ber 1958
ausgemustert
79877C4i Pr 11LB4i252Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
79878C4i Pr 11LB4i252Darm­stadtWies­ba­den
79879C4i Pr 11LB4i250Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79883C4i Pr 11LB4i252Darm­stadtWies­ba­den
79884C4i Pr 11LB4i252Dil­len­burgDil­len­burg
79885C4i Pr 11LB4i252Celle
79886C4i Pr 11LB4i252Wies­ba­denWies­ba­den
79887C4i Pr 11LB4i252Dil­len­burgDil­len­burg
79890CC4itr Pr 12LB4i246Dil­len­burgDil­len­burg
79893C4i Pr 11LB4itr260Gos­lar
79895C4i Pr 11LB4i252Dil­len­burgDil­len­burg
79896C4i Pr 11LB4itr246Wetz­larWetz­lar
79898C4i Pr 11LB4itr238Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79900C4i Pr 11LB4i247Wies­ba­denWies­ba­den
79902C4i Pr 11LB4i246Frankfurt/M Hbfnoch in 1957 
ausgemustert
79903C4i Pr 11LB4itr240Wies­ba­denFebruar 1958
ausgemustert
79907C4i Pr 11LB4i246Lim­burgLim­burg
79908C4i Pr 11LB4itr240Dil­len­burgDil­len­burg
79912C4i Pr 11LB4i252Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
79924C4i Pr 13LB4i252Wies­ba­dennoch in 1957 
ausgemustert
79927C4itr Pr 14LB4itr238Linz1959 Alten­kir­chen
79935C4i Pr 13LB4i252Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
79944C4itr Pr 11LB4i245Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
79945C4itr Pr 11LB4i245Wetz­larWetz­lar
79946C4itr Pr 11LB4i245Frankfurt/M HbfFrankfurt/M Hbf
79947C4itr Pr 11LB4i247Min­den
79948C4itr Pr 11LB4i247Min­den
79949C4itr Pr 11LB4i247Min­den
79950C4itr Pr 11LB4itr234Cellenoch in 1957 
ausgemustert
79951C4itr Pr 11LB4itr236Cellenoch in 1957 
ausgemustert
79953CC4itr Pr 14LB4itr142Wetz­larWetz­lar
79955C4itr Pr 14LB4i252Dil­len­burgDil­len­burg
79959C4itr Pr 15LB4itr045Dil­len­burgDil­len­burg
79960C4itr Pr 14LB4itr238Wetz­larWetz­lar
79962C4i Pr 15LB4i053Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79964C4i Pr 15LB4i046Wetz­larWein­heim
79967C4i Pr 15LB4i052Min­den
79968C4i Pr 15LB4i054Dil­len­burgWein­heim
79969C4i Pr 15LB4i054Lim­burgWein­heim
79970C4i Pr 15LB4i054Dil­len­burgWein­heim
79972C4itr Pr 14LB4itr230Lim­burgLim­burg
79973C4itr Pr 14LB4itr240Dil­len­burgDil­len­burg
79974C4itr Pr 14LB4i256Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79976C4i Pr 23LB4i054Lim­burgWein­heim
79977C4i Pr 23LB4i054Alten­kir­chen
79978C4i Pr 23LB4i054Wies­ba­denWies­ba­den
79979C4i Pr 23LB4i054Alten­kir­chen
79981CC4id Pr 23LB4i154Wies­ba­denWies­ba­den
79982CC4id Pr 23LB4i154Wies­ba­denWein­heim
79984CC4id Pr 23LB4i154Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79986CC4id Pr 23LB4iw154Wies­ba­denWies­ba­den
79987CC4id Pr 23LB4i154Dil­len­burgWein­heim
79988CC4id Pr 23LB4i154Lim­burgWein­heim
79989C4id Pr 23LB4i254Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79990C4id Pr 23LB4i254Wies­ba­denWies­ba­den
79991C4id Pr 23LB4i254Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79993C4id Pr 23LB4itr243Wies­ba­denWies­ba­den
79994C4id Pr 23LB4i250Alten­kir­chen
79996C4id Pr 23LB4i250Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
79997C4id Pr 23LB4i248Alten­kir­chen1959 Alten­kir­chen
B* = Anzahl offe­ner Bühnen
Pl** = Anzahl Sitzplätze

Pack­wa­gen Typ Langenschwalbacher

NrTypBjBezqm19571958
101976PwPost4i Pr 1111LPwPost4i7,9CoburgJanuar 1959
ausgemustert
101979PwPost4i Pr 1111LPwPost4i11,9Dil­len­burgDil­len­burg
101986PwPost4i Pr 1112LPw4i20,2Wetz­larDezem­ber 1957
ausgemustert
101990PwPost4i Pr 1414LPwPost4i11,9Alten­kir­chenAugust 1958
ausgemustert
101993PwPost4i Pr 1414LPw4i11,9Dil­len­burgDil­len­burg
101994PwPost4i Pr 1414LPw4i20,2Lim­burgLim­burg

Langenschwalbacher-rgb

Was kann das Thema dem­nächst ergänzen?

  • Plan­be­darf der ein­zel­nen Bahnhöfe

Was ist noch offen?

  • Gab es Lan­gen­schwal­ba­cher in den Direk­tio­nen Regens­burg, Augs­burg, Saar­brü­cken, Trier, Wup­per­tal, Essen, Müns­ter oder Hamburg?
    Wahr­schein­lich: Nein
  • Ein­satz­stre­cken der ein­zel­nen Bahnhöfe

Quel­len

  • Wagen­lis­ten der BD Mün­chen, Stutt­gart, Karls­ruhe, Nürn­berg, Mainz, Frank­furt, Kas­sel, Köln und Han­no­ver aus den 50er-Jahren
  • Die Rei­se­zug­wa­gen und Trieb­wa­gen der Deut­schen Reichs­bahn 1930, Wolf­gang Die­ner; 1999
  • Der Lan­gen­schwal­ba­cher, Nor­bert Eif­ler; Eisen­bahn-Kurier 1978

»Nicht mehr Preu­ßens Glo­ria: C3 Pr 11 als B3

Dass die hes­si­schen Kurs­buch­stre­cken 193d von Lau­ter­bach nach Bad Vil­bel und auch die Kbs 193h von Gie­ßen nach Geln­hau­sen Refu­gien für alte Preu­ßen waren, ist auf db58 schon Thema von Arti­keln gewesen.

Joa­chim Claus hat des­we­gen häu­fig auf die­sen Stre­cken bei damals schon sel­te­nen Arten auf den Aus­lö­ser gedrückt, so auch am 17. Juni 1958 in Stock­heim (Ober­hes­sen). Abge­lich­tet wurde zum Bei­spiel die­ser ehe­ma­lige C3 Pr 11 als 063 163 der BD Frankfurt.

Die Wagen­be­stands­liste vom Som­mer 1958 weist die­sen Wagen dem Hei­mat­bahn­hof Gie­ßen zu und nennt als Bau­jahr 1915.

Quel­len

  • Bestands­liste der BD Frankfurt
  • Foto Joa­chim Claus, Samm­lung Det­lev Hagemann
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